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Bezirketagspräsident Löffler: „Betroffene aus der Grauzone herausholen“
München, 4. April 2019 – Unter der Leitlinie „Herausforderung Depression“ veranstaltete der Bayerische Bezirketag heute im jüdischen Gemeindezentrum in München zum fünften Mal sein Symposium der Gesundheitsunternehmen der bayerischen Bezirke. Mit dieser Fachveranstaltung, zu der über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Bayern und über die Landesgrenzen hinaus gekommen sind, präsentieren sich die Gesundheitseinrichtungen der Bezirke mit ihren Angeboten einer modernen, zukunftsweisenden und an den Bedürfnissen der dort versorgten Menschen orientierten leistungsstarken Psychiatrie. Das Symposium stellt regelmäßig ein konkretes Fachthema aus dem Bereich der Psychiatrie in den Mittelpunkt. In diesem Jahr ist es das mit einer hohen individuellen und gesamtgesellschaftlichen Krankheitslast verbundene Thema der Depressionserkrankungen.
„Sorge bereitet uns als Bezirken die Tatsache, dass im Gesundheitssystem mittlerweile die Tendenz besteht, leichter erkrankte Patientinnen und Patienten zu Lasten der Schwerkranken zu bevorzugen. Vor allem im Bereich der ambulanten Psychotherapie fällt es oft gerade den kränksten Patientinnen und Patienten am schwersten, einen Therapieplatz zu finden. Hier braucht es eine effektivere Steuerung der vorhandenen Ressourcen, die sich mehr am Interesse der Kranken als am Interesse der Leistungserbringer orientiert. Es darf nicht so sein, dass sich jemand nur diejenigen Patientinnen und Patienten heraussucht, die am problemlosesten zu behandeln sind - ganz im Gegenteil: den am schwersten Betroffenen muss zuerst geholfen werden. Dieser Aufgabe sehen wir uns als Bezirke verpflichtet, die gleiche Forderung trifft aber auch alle anderen Leistungserbringer, egal ob sie stationär oder ambulant sind“, betonte Bezirketagspräsident Löffler zum Auftakt der Veranstaltung. Wie er darüber hinaus feststellte, seien die Häufigkeit und der Anstieg der Diagnose Depression auch Folge einer gelungenen Aufklärung über psychische Erkrankungen in der Bevölkerung und damit einer Entstigmatisierung gerade dieser Diagnose. Es sei wichtig, so Löffler, mit diesem Thema ebenso offen wie achtsam umzugehen.